Dienstag, 9. September 2014

iPhone 6 und iWatch: Was man vom heutigen Apple-Event erwarten kann

iPhone 6 und iWatch: Was man vom heutigen Apple-Event erwarten kann
Apple steht am Dienstag eine der wichtigsten Pressekonferenzen in der Unternehmensgeschichte bevor. Es wird erwartet, dass das Unternehmen sowohl eine neue iPhone-Generation, bestehend aus zwei Modellen, vorstellen wird, als auch eine ganz neue Produkt-Kategorie in Form einer Smartwatch enthüllt. Wir haben alle Gerüchte und Erwartungen zusammengetragen.
Es ist wieder soweit: Die Vorstellung des iPhone 5s und 5c jährt sich in dieser Woche, und Apple ist mal wieder pünktlich wie ein Uhrwerk und hat Medienvertreter zu einer Pressekonferenz am Dienstag, den 9. September eingeladen. Soweit erst einmal nichts Besonderes. Viele Beobachter dürften das inzwischen als langweilig empfinden – Tim Cook wird auf der Bühne stehen und wie jedes Jahr ein neues iPhone präsentieren. Warum die kommende Pressekonferenz aber deutlich wichtiger sein wird als die meisten Events der vergangenen Jahre, versuchen wir hier zu erklären:

Ungewöhnlich: Ort der Veranstaltung und Einladungs-Verhalten

Das erste Indiz dafür, dass es sich bei der Veranstaltung am Dienstag um ein außergewöhnliches Event handelt, ist die Wahl des Ortes für die Veranstaltung. Bisher fanden Apples iPhone-Vorstellungen entweder in der „Town Hall“ auf dem Firmen-Campus in Cupertino oder aber im Yerba Buena Center in San Francisco statt. Die „Apple Town Hall“ fasst nur etwa 300 Menschen und ist damit die kleinste Event-Location von Apple in den letzten Jahren gewesen. Im Theatersaal des Yerba Buena Center in Downtown San Francisco hatten bisher immer etwa 750 Gäste Platz.
Dieses Mal lädt Apple aber in das Flint-Center, die größte Aula auf dem Gelände des De-Anza-Colleges in Palo Alto. Ein sehr altes Gebäude, das allerdings bis zu 2400 Gästen Platz bietet. Das Publikum wird also dieses Mal deutlich größer sein. So erklärt es sich auch, dass Apple zu dieser Pressekonferenz mehr Journalisten als sonst eingeladen hat – auch solche, die sich in der Vergangenheit sehr kritisch zu ihren Produkten geäußert haben und deswegen nicht gerne gesehen waren . Außerdem wurden die Einladungen dieses Mal auch rund sieben Tage früher verschickt als bei anderen Apple-Events. Und auch die Ankündigung, dass das Event live gestreamt wird , erfolgte dieses Jahr früher als bisher. Apple hat anscheinend große Neuigkeiten und möchte noch mehr Aufmerksamkeit generieren als sonst.
Das Flint-Center hat aber außerdem auch historische Bedeutung für Apple. In diesem Gebäude fanden bereits zwei geschichtsträchtige Apple-Pressekonferenzen statt. Steve Jobs stellte hier 1984 den allerersten Macintosh-Computer vor und vierzehn Jahre später, nämlich 1998, präsentierte er dort den ersten „iMac“ – das erste Produkt nach Jobs' Rückkehr zu Apple und der Grundstein für den heutigen Erfolg der Firma.

Geheime Baustelle: Was baut Apple vor dem Flint Center?

Als ob die Plätze im Inneren noch nicht reichen würden, baut Apple gerade auf dem Platz vor dem Flint Center ein mysteriöses, weißes Gebäude auf. Der zweistöckige weiße Würfel wurde bisher nur aus der Luft fotografiert, und es ist bisher vollkommen unklar, was sich darin befindet. Es könnte sich um eine Art Demo-Bereich handeln, in dem die Produkte nach der Vorstellung am Dienstag ausprobiert werden können.

Smartwatch: Bringt Apple endlich die neue Produktkategorie?

Seriöse Quellen wie das Tech-Magazin Re/code und das Wall Street Journal berichteten bereits vorab, dass Apple am Dienstag endlich eine Smartwatch präsentieren wird. Schon seit Jahren geistern Gerüchte dazu durch das Internet und viele Indizien sprechen dafür, dass es diese Woche tatsächlich so weit sein könnte. Apple könnte mit diesem Produkt mal wieder eine neue Produktkategorie aus der Taufe heben beziehungsweise salonfähig machen, so wie es bereits mit Tablet-Computern der Fall war. Die Android-Welt versucht zwar, Apple zuvor zu kommen, jedoch sind die dortigen Versuche bisher wenig attraktiv und lassen vor allem äußerlich den Perfektionsgrad vermissen, für den Apple bekannt ist.
Folgende Spekulationen bezüglich Apples iWatch werden im Netz bereits hoch gehandelt:
  • Ungewöhnliche Form: Es wäre möglich, dass Apple von einer klassischen Uhren-Form abweicht. Stattdessen könnte die iWatch eher wie ein breites Armband oder ein Fitness-Tracker aussehen.
  • Zwei Größenvarianten: Es wird wohl zwei Varianten des neuen Gadgets geben. Eine davon soll ein 1,3 Zoll großes Display verwenden, die andere soll mit 2,5 Zoll deutlich größer werden.
  • OLED-Display: Flexibel oder mit Saphirglas? Es gilt als sicher, dass Apple ein OLED-Display für ein solches Gerät einsetzen wird. Allein die Stromspar-Eigenschaften dieser Display-Technologie stützen dieses Gerücht. Das Display wird vermutlich leicht gebogen sein, um sich besser an den Arm anzuschmiegen. Eventuell wird es sogar flexibel, so dass Nutzer die Biegung des Displays selbst verändern können. Im Widerspruch zu dieser Eigenschaft stünde eine Schutzschicht aus Saphirglas, die zwar extrem kratzresistent, aber garantiert nicht flexibel ist.
  • Sensoren: Apples iWatch soll vermutlich dazu beitragen, die HealthKit getaufte Funktion in iOS 8 mit Daten zu befüllen. Dazu könnte die iWatch über eine Vielzahl von Sensoren verfügen. Obligatorisch dürften Lagesensoren sein, aber auch ein Herzfrequenz-Sensor erscheint wahrscheinlich. Denkbar wäre auch ein Thermometer, ein Altimeter (Höhenmesser) oder ein Barometer (Luftdruckmesser).

Das iPhone 6 soll größer werden

Deutlich weniger Ungewissheit und Überraschungen sollte es im Gegensatz zur iWatch beim neuen iPhone geben. Im Vorfeld sind bereits eine ganze Menge Leaks aufgetaucht, die allesamt eine relativ eindeutige Sprache sprechen und die neuen Geräte aus allen Winkeln zeigen. Es wird erwartet, dass Apple zwei neue iPhone-6-Varianten zeigen wird, die mit jeweils 4,7 und 5,5 Zoll großen Displays beide deutlich größer sind als das bisherige iPhone. Es wäre sehr überraschend, wenn das finale Produkt stark von den aufgetauchten Bildern und Videos abweicht.
Diese Eckdaten gelten im Netz als sehr wahrscheinlich in Bezug auf das iPhone 6:
  • Zwei Varianten in 4,7 und 5,5 Zoll: Es scheint sicher zu sein, dass Apple die Displaydiagonale des iPhone deutlich vergrößern und damit auch in Sachen Hardware den Unterschied zur Android-Welt verkleinern will. Dort sind Display-Größen jenseits von 5 Zoll inzwischen durchaus üblich. Deswegen soll das Display des Standard-iPhones von 4,0 auf 4,7 Zoll anwachsen. Eine zweite Version, ein sogenanntes Phablet, könnte mit einem 5,5 Zoll großen Display erscheinen.
  • Name: iPhone 6, iPhone Air oder iPhone mini? Unklarheit herrscht im Netz noch über den Namen der neuen Generation. „iPhone 6“ wäre naheliegend, aber dann müsste Apple mit Zusatzbuchstaben die beiden Größen-Varianten kennzeichnen. Für diesen Zweck scheinen die bisherigen Buchstaben „s“ und „c“ ungeeignet, da sie eigentlich auf den schnelleren Prozessor bzw. die verschiedenen Farbvarianten bei der fünften Generation hinweisen. Spekuliert wird deswegen über eine Vereinheitlichung des Benennungs-Schemas auch beim iPhone, so dass iPhone Air und iPhone Mini als mögliche Produktnamen in Frage kämen.
  • Mobile Payment mit NFC: Lange hat sich Apple gegen den NFC-Standard gewehrt. Mit seinem Bluetooth-basierten iBeacon-System konnte Apple einige der Anwendungsfälle von NFC kontern. Aber anscheinend wird in Cupertino umgedacht und man bereitet ein mobiles Zahlungssystem auf NFC-Basis vor. Das Produkt wird wahrscheinlich über Apples Passbook-Funktion gesteuert und könnte ähnlich aussehen wie „Google Wallet“. Nutzer könnten dann mit ihrem iPhone an kontaktlosen Kartenterminals bezahlen. Anstelle eine PIN zur Verifizierung eines Zahlvorgangs einzugeben, könnte dies mithilfe des Fingerabdrucksensors geschehen. Angeblich hat Apple bereits große Kreditkartenanbieter und Handelsketten ins Boot geholt.
  • Bessere Kamera und schnellerer Prozessor: Zu den obligatorischen Verbesserungen dürfte auf jeden Fall ein neuer SoC gehören, der dann auf den Namen „A8“ hören wird. Nicht, dass es dem aktuellen Spitzenmodell an Leistung fehlen würde, aber die Entwicklung schreitet in diesem Bereich relativ stetig voran. Genau das gilt auch für die Kamera, so dass anstelle eines 8-Megapixel-Moduls dieses mal ein 13-Megapixel-Bauteil verwendet werden könnte.

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