Das Apple iPhone 6 ist da. Mit 4,7 Zoll, neuem Prozessor und frischem Design hat Apple auch das kleinere der neuen „großen“ iPhone-Modelle generalüberholt. Zahlen sich die Maßnahmen aus?
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Umso ansehnlicher ist die Vorderseite. Das neue iPhone-Display ist noch ein Stück besser als der ohnehin schon gute Vorgänger: Die Farben sind strahlender als zuvor, wirken trotz LCD-Technik fast so knallig wie bei den AMOLED-Bildschirmen in Samsungs Galaxy S-Serie. Auch die Ablesbarkeit von der Seite ist besser geworden. Anders als beim iPhone 6 Plus ist die Schärfe aber unverändert geblieben (1334x750 Pixel mit 326 ppi gegenüber 401 ppi mit 1920x1080 Pixeln beim 6 Plus). In der Praxis konnten die Tester keinen Qualitäts-Unterschied zwischen den Bildschirmen der beiden iPhones entdecken. Auch im Vergleich zu den superscharfen Displays der Android-Konkurrenz, etwa des LG G3 mit stattlichen 538 ppi, wirken die iPhones nicht unscharf. Praktisch: Wer will, kann sich auch auf dem kleinen iPhone App-Symbole und Schrift vergrößert anzeigen lassen. Damit ist das iPhone 6 auch ein Tipp für alle, die Kleingedrucktes nur mit Lesebrille erkennen.
Der neue A8-Prozessor lässt iPhone 6 und 6 Plus sehr flüssig arbeiten, die bei Android hin und wieder spürbaren Ruckler traten im ersten Test nicht auf. Beim Testprogramm Geekbench überfügelt das iPhone 6 mit 2932 Punkten sogar das sehr schnelle Galaxy S5 (2743 Punkte), in anderen Testprogrammen wie Antutu allerdings ist es langsamer (31.675 statt 37.220 Punkte) als das Galaxy-Flaggschiff. Möglicherweise entfaltet sich der von Apple versprochene Tempozuwachs von bis zu 20 Prozent beim Arbeiten und bis zu 50 Prozent bei der Grafik erst, wenn neue Apps und Spiele für den A8-Prozessor optimiert sind. Dazu ist der sogenannte M8-Co-Prozessor verbaut; der ist ab sofort für die Bewegungssensoren zuständig, etwa beim Einsatz von Fitness-Apps. Außerdem misst er den Luftdruck und macht so das iPhone zum mobilen Barometer.
Erste Tests der neuen Grafik-Engine im A8-Prozessor zeigen: Das neue iPhone 6 liegt in der Grafikleistung im OpenGL-3.0-Test rund 40 Prozent, bei Open GL 2.0 sogar rund 48 Prozent über der des bisherigen iPhone 5S. Das zeigen Ergebnisse des Testprogramms GFXBench 3.0, die COMPUTER BILD vorliegen. Damit scheint sich das Versprechen von Apple nach rund 50 Prozent mehr Grafikleistung zu bestätigen.
Bei den Kameras bleibt es bei einer Auflösung von 8 Megapixeln, dafür verspricht der Hersteller dank eines neuen Bildsensors eine schnellere Fokussierung dank der schon von Spiegelreflexkameras bekannten Phase-Change-Technik. Die genauen Labormessungen stehen zwar noch aus, doch die schnellere Fokussierung war in der Praxis beim schnellen Wechsel zwischen Motiven in unterschiedlicher Entfernung spürbar. Hier stellt die iPhone-6-Kamera noch flotter scharf als das schon schnelle iPhone 5S. Ein Nachteil des iPhone 6 gegenüber dem großen Bruder iPhone 6 Plus: Aufnahmen bei schummrigem Licht sehen mit dem 6 Plus besser aus, denn nur das große iPhone 6 hat einen optischen Bildstabilisator, das auch längere Belichtungszeiten ohne Verwackler ermöglicht. Toll: Die verbesserte Zeitlupenfunktion (Aufnahmen von bis zu 240 Bildern pro Sekunde) und die neue in iOS 8 eingebaute Zeitrafferfunktion. Mit der kann man jede Schnecke im Video zur Rennmaus machen.
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In Sachen Datenübertragung legt Apple eine Schippe drauf und bietet aktuelle Technik: WLAN ist endlich im ac-Standard eingebaut. Zudem sind Telefonate jetzt auch über LTE (VoLTE) möglich. Vorteil: Laufende LTE-Datenübertragungen werden beim Telefonieren nicht abgebrochen, im Idealfall ist zudem die Klangqualität besser. Problem: Diese Technik ist bislang noch nicht in Deutschland nutzbar, lediglich O2 testet es derzeit. Auch die Möglichkeit, Handy-Telefonate etwa bei schlechtem Empfang via WLAN weiterlaufen zu lassen, wird von den deutschen Mobilfunkanbietern nicht unterstützt.
Eine der wichtigsten neuen Funktionen der aktuellen iPhones: Endlich haben sie auch einen Chip mit der Nahfunk-Technik NFC. Der Praxis-Test dämpft die Freude: Aktuell ist die Funktion praktisch nutzlos. Als Anwender in Deutschland hat man einfach keinen Nutzen. Der neue Bezahldienst Apple Pay funktioniert bislang nur in den USA. Und anders als bei der Konkurrenz kann man NFC nicht zur automatischen Kopplung etwa mit Bluetooth-Lautsprechern oder -Kopfhörern verwenden. Auch NFC-Tags, mit denen man im Auto Navi-App und Freisprech-Verbindung anwerfen kann, funktionieren nicht. Schade!
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Erwartungsgemäß war der Ansturm auf den Vorverkauf riesig. Apple vermeldet, dass sich iPhone 6 und iPhone 6 Plus binnen 24 Stunden mehr als 4 Millionen Mal verkauft haben. Zuletzt lag der Rekord bei 2 Millionen Geräten zum Start des iPhone 5 im September 2012. Laut Hersteller sei die erste Charge der neuen Geräte bereits verkauft und einige Kunden erhielten ihr iPhone 6 oder 6 Plus erst im Oktober. Sollten Sie nicht zu jenen gehören, die bereits am Freitag eine Bestellung getätigt haben, hilft nur noch Anstellen. Apple verspricht, dass es am kommenden Freitag in den Stores noch zahlreiche Geräte für wartende Kunden gebe – doch auch dort stehen schon die ersten Fans in der Schlange. Sofern ein neuer Mobilfunkvertrag fällig ist, haben Sie unter Umständen noch Glück bei den jeweiligen Anbietern.
» Preise und Tarife: Apple iPhone 6 vorbestellen
Das iPhone 6 gibt es in Gold, Silber und Spacegrau. In Deutschland kostet das 16-GB-Modell 699 Euro und das 64-GB-Modell 799 Euro. Erstmals gibt es auch ein 128-GB-Modell für 899 Euro. DasGerät gibt es über den Apple Online Store, Apple Stores, über Telekom, Vodafone, O2, Debitel und ausgewählte Apple Premium Reseller. Wie gewohnt, ist eine nachträgliche Speichererweiterung nicht möglich.
Mit dem iPhone 6 zieht Apple mit der Konkurrenz gleich. Es hat einen deutlich größeren Bildschirm als der Vorgänger, dazu gibt es Updates auf zeitgemäße Technik (WLAN-ac, LTE Cat 4 mit 150 Mbps) und Detail-Verbesserungen bei der Kamera. Android-Nutzer mit Topmodellen von LG oder Samsung dürfen sich über technische Überlegenheit etwa bei der Display-Schärfe, Nokia-Nutzer über den fehlenden optischen Bildstabilisator mokieren. Doch Apple-Fans kann das egal sein: Für sie ist auch das „kleine“ iPhone 6 eine Revolution, zumal Apple bei allen Verbesserungen der einfachen Bedienung gegenüber reinem Zahlen-Geprotze den Vorzug gegeben hat. Einen Trend hat Apple jedoch verpasst: Das iPhone 6 ist nicht wasserdicht. Und nüchtern betrachtet ist der Preis sehr hoch – aber wohl nicht zu hoch, schließlich wird es wie verrückt gekauft.
iPhone 6 im Live-Test
Versprechen kann Apple viel, doch nur ein knallharter Labor-Test kann die Aussagen auch wirklich überprüfen. Ob Leistung, Foto-Qualität oder Software: COMPUTER BILD schickt das iPhone 6 durchs Testparcours. Seien Sie im Live-Test in Echtzeit dabei!
Es ist soweit: Das neue iPhone 6 ist erhältlich. COMPUTER BILD hat eines der ersten Geräte und zeigt, was sich in der Verpackung verbirgt.
Das neue iPhone 6 im UnboxingiPhone 6 im ersten Eindruck: Schick, schlank, schnellDas iPhone 6 ist mit seinem 4,7-Zoll-Display im Vergleich zu den Vorgängern iPhone 5S undiPhone 5C (4 Zoll) deutlich gewachsen, wenn auch nicht ganz so riesig wie der große BruderiPhone 6 Plus (5,5-Zoll-Display). Was außerdem auffällt: Die Kante ist weg. Durch die abgerundeten Seiten liegt das iPhone 6 angenehm in der Hand. Und es gehört mit 6,9 Millimetern zu den dünnsten Smartphones überhaupt. Auch deswegen fühlt es sich sehr leicht an, obwohl es im Vergleich zum 5S sogar minimal an Gewicht zugelegt hat. Nach wenigen Minuten ist klar: Die Größe von 4,7 Zoll ist ein fast perfekter Kompromiss, wenn man ein Smartphone braucht, das trotz großem Display noch handlich ist. Mit einigen Daumenverrenkungen ist auch die einhändige Bedienung (anders als beim iPhone 6 Plus) noch möglich. Weniger schön: Apple lässt das Kamera-Objektiv etwas herausragen, wodurch das iPhone auf dem Tisch arg kippelig liegt. Außerdem wirken die Kunststoff-Unterbrechungen des Alu-Gehäuses auf der Rückseite, dort wo die Antennen untergebracht sind, wie ein Fremdkörper. Das war bei früheren Modellen deutlich eleganter gelöst.» Apple vs. Samsung: Das iPhone 6 im Duell
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Phone 6 farbenfroh: Der Bildschirm
Neuer A8-Prozessor im iPhone 6: Wie fix ist er wirklich?
Der neue A8-Prozessor lässt iPhone 6 und 6 Plus sehr flüssig arbeiten, die bei Android hin und wieder spürbaren Ruckler traten im ersten Test nicht auf. Beim Testprogramm Geekbench überfügelt das iPhone 6 mit 2932 Punkten sogar das sehr schnelle Galaxy S5 (2743 Punkte), in anderen Testprogrammen wie Antutu allerdings ist es langsamer (31.675 statt 37.220 Punkte) als das Galaxy-Flaggschiff. Möglicherweise entfaltet sich der von Apple versprochene Tempozuwachs von bis zu 20 Prozent beim Arbeiten und bis zu 50 Prozent bei der Grafik erst, wenn neue Apps und Spiele für den A8-Prozessor optimiert sind. Dazu ist der sogenannte M8-Co-Prozessor verbaut; der ist ab sofort für die Bewegungssensoren zuständig, etwa beim Einsatz von Fitness-Apps. Außerdem misst er den Luftdruck und macht so das iPhone zum mobilen Barometer.
iPhone 6 und iPhone 6 Plus: Bilder von Apples neuen Smartphones
iPhone 6: Erste Testergebnisse zur Grafikleistung
Erste Tests der neuen Grafik-Engine im A8-Prozessor zeigen: Das neue iPhone 6 liegt in der Grafikleistung im OpenGL-3.0-Test rund 40 Prozent, bei Open GL 2.0 sogar rund 48 Prozent über der des bisherigen iPhone 5S. Das zeigen Ergebnisse des Testprogramms GFXBench 3.0, die COMPUTER BILD vorliegen. Damit scheint sich das Versprechen von Apple nach rund 50 Prozent mehr Grafikleistung zu bestätigen.
iPhone-6-Kamera: Schnell, aber eine Funktion fehlt
Bei den Kameras bleibt es bei einer Auflösung von 8 Megapixeln, dafür verspricht der Hersteller dank eines neuen Bildsensors eine schnellere Fokussierung dank der schon von Spiegelreflexkameras bekannten Phase-Change-Technik. Die genauen Labormessungen stehen zwar noch aus, doch die schnellere Fokussierung war in der Praxis beim schnellen Wechsel zwischen Motiven in unterschiedlicher Entfernung spürbar. Hier stellt die iPhone-6-Kamera noch flotter scharf als das schon schnelle iPhone 5S. Ein Nachteil des iPhone 6 gegenüber dem großen Bruder iPhone 6 Plus: Aufnahmen bei schummrigem Licht sehen mit dem 6 Plus besser aus, denn nur das große iPhone 6 hat einen optischen Bildstabilisator, das auch längere Belichtungszeiten ohne Verwackler ermöglicht. Toll: Die verbesserte Zeitlupenfunktion (Aufnahmen von bis zu 240 Bildern pro Sekunde) und die neue in iOS 8 eingebaute Zeitrafferfunktion. Mit der kann man jede Schnecke im Video zur Rennmaus machen.» iPhone 6 Plus: Alle Infos zum neuen Apple-Phablet
» Alle Apple-Neuheiten von der Keynote
iPhone 6: VoLTE, WLAN-ac und WLAN-Telefonie
In Sachen Datenübertragung legt Apple eine Schippe drauf und bietet aktuelle Technik: WLAN ist endlich im ac-Standard eingebaut. Zudem sind Telefonate jetzt auch über LTE (VoLTE) möglich. Vorteil: Laufende LTE-Datenübertragungen werden beim Telefonieren nicht abgebrochen, im Idealfall ist zudem die Klangqualität besser. Problem: Diese Technik ist bislang noch nicht in Deutschland nutzbar, lediglich O2 testet es derzeit. Auch die Möglichkeit, Handy-Telefonate etwa bei schlechtem Empfang via WLAN weiterlaufen zu lassen, wird von den deutschen Mobilfunkanbietern nicht unterstützt.
iPhone 6: Was bringt NFC?
Eine der wichtigsten neuen Funktionen der aktuellen iPhones: Endlich haben sie auch einen Chip mit der Nahfunk-Technik NFC. Der Praxis-Test dämpft die Freude: Aktuell ist die Funktion praktisch nutzlos. Als Anwender in Deutschland hat man einfach keinen Nutzen. Der neue Bezahldienst Apple Pay funktioniert bislang nur in den USA. Und anders als bei der Konkurrenz kann man NFC nicht zur automatischen Kopplung etwa mit Bluetooth-Lautsprechern oder -Kopfhörern verwenden. Auch NFC-Tags, mit denen man im Auto Navi-App und Freisprech-Verbindung anwerfen kann, funktionieren nicht. Schade!
» Apps fürs Handgelenk: Die Apple-Smartwatch heißt Apple Watch
iPhone 6: Neuer Verkaufsrekord
Erwartungsgemäß war der Ansturm auf den Vorverkauf riesig. Apple vermeldet, dass sich iPhone 6 und iPhone 6 Plus binnen 24 Stunden mehr als 4 Millionen Mal verkauft haben. Zuletzt lag der Rekord bei 2 Millionen Geräten zum Start des iPhone 5 im September 2012. Laut Hersteller sei die erste Charge der neuen Geräte bereits verkauft und einige Kunden erhielten ihr iPhone 6 oder 6 Plus erst im Oktober. Sollten Sie nicht zu jenen gehören, die bereits am Freitag eine Bestellung getätigt haben, hilft nur noch Anstellen. Apple verspricht, dass es am kommenden Freitag in den Stores noch zahlreiche Geräte für wartende Kunden gebe – doch auch dort stehen schon die ersten Fans in der Schlange. Sofern ein neuer Mobilfunkvertrag fällig ist, haben Sie unter Umständen noch Glück bei den jeweiligen Anbietern.
» Preise und Tarife: Apple iPhone 6 vorbestellen
iPhone 6: Preise und Verfügbarkeit
Das iPhone 6 gibt es in Gold, Silber und Spacegrau. In Deutschland kostet das 16-GB-Modell 699 Euro und das 64-GB-Modell 799 Euro. Erstmals gibt es auch ein 128-GB-Modell für 899 Euro. DasGerät gibt es über den Apple Online Store, Apple Stores, über Telekom, Vodafone, O2, Debitel und ausgewählte Apple Premium Reseller. Wie gewohnt, ist eine nachträgliche Speichererweiterung nicht möglich.
Fazit: Apple mit iPhone 6 wieder auf Augenhöhe
Mit dem iPhone 6 zieht Apple mit der Konkurrenz gleich. Es hat einen deutlich größeren Bildschirm als der Vorgänger, dazu gibt es Updates auf zeitgemäße Technik (WLAN-ac, LTE Cat 4 mit 150 Mbps) und Detail-Verbesserungen bei der Kamera. Android-Nutzer mit Topmodellen von LG oder Samsung dürfen sich über technische Überlegenheit etwa bei der Display-Schärfe, Nokia-Nutzer über den fehlenden optischen Bildstabilisator mokieren. Doch Apple-Fans kann das egal sein: Für sie ist auch das „kleine“ iPhone 6 eine Revolution, zumal Apple bei allen Verbesserungen der einfachen Bedienung gegenüber reinem Zahlen-Geprotze den Vorzug gegeben hat. Einen Trend hat Apple jedoch verpasst: Das iPhone 6 ist nicht wasserdicht. Und nüchtern betrachtet ist der Preis sehr hoch – aber wohl nicht zu hoch, schließlich wird es wie verrückt gekauft.
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