Diesmal wurde nicht lange gefackelt: Statt erst lange Unternehmenszahlen zu präsentieren, ging Apple-Chef Tim Cook gleich in die Vollen, präsentierte zwei neue iPhones, eine Bezahl-Lösung und die sehnlichst erwartet Apple Watch!
Apples neue Riesen
Doch zunächst zu den iPhones: Das Grundmodell iPhone 6 besitzt ein 4,7-Zoll-Display, das größere iPhone 6 Plus sogar eines mit 5,5 Zoll. Auf dem größeren Displays kann man viele Apps (wie Mail) und sogar den Homescreen im Querformat sehen. Damit ist das iPhone 6 Plus Apples lang erwarteter Hybrid aus Telefon und Tablet.
Eine neue Gestensteuerung soll dafür sorgen, dass man auch die großen Displays noch problemlos mit einem Daumen benutzen kann.
iOS 8 wird demnächst auch für andere iPhones und iPad verfügbar: Ab iPad 2 und iPhone 4S sollen alle Geräte das neue Update einspielen können.
Schneller, hübscher, teurer
Beide iPhones liefern dank des frischen A8-Prozessors mehr Leistung nebst schnellerer Grafik – von der Apple behauptet, dass sie PC-Desktop-Qualität auf Smartphones bietet.
Erste Spiele beeindrucken durch detailreiche 3D-Grafiken, farbenreiche Effekte und flüssige Bewegungen. Damit das Ganze auch über Mobilfunk noch Spaß macht, bekommen die neuen iPhone-Modelle den schnelleren Datenfunk LTE Advanced verpasst, der bis zu 150 MBit pro Sekunde durchs Netz fegt. Allerdings nicht hierzulande: Noch bietet kein Provider in Deutschland die hohen Geschwindigkeiten an.
Nicht mehr Pixel, aber schärfer
Die Kamera knipst nach wie vor Bilder mit acht Megapixel, kommt aber mit verbessertem Sensor, neuer Hintergrundbeleuchtung und einer intelligenten Linse, die weiß, welche Pixel scharf sind und welche nicht. Dadurch soll das Objektiv so schnell scharf stellen, dass in Serie geknipst werden kann. Außerdem können jetzt für Zeitlupenaufnahmen bis zu 240 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden.
Foto: info.BILD
Ab dem 19. September soll es die neuen iPhones im Apple Store zu kaufen geben. Online wird man die Geräte sogar schon am 12. September vorbestellen können – auch in Deutschland. Beide neuen iPhones gibt es in Gold, Silber und Spacegrau. Das iPhone 6 kostet 699 Euro mit 16 Gigabyte, 799 Euro mit 64 Gigabyte und 899 Euro für 128 Gigabyte Speicher. Das iPhone 6 Plus soll je nach Speichergröße 799, 899 oder 999 Euro kosten.
Bezahlen per Handy á la Apple
Mit der neuen iPhone-Generation schickt sich Apple an, Kreditkarte und Bargeld zu ersetzen. Mit dem Bezahldienst „Apple Pay“ kann man seine Bank- oder Kreditkartendaten auf einem Chip im Smartphone verschlüsselt abspeichern. Mit einem Funkchip in sogenannter NFC-Technik („Near Field Communication“) kann man dann in Shops bezahlen – wenn ein entsprechendes Karten-Terminal vorhanden ist. iTunes und die Apple Store-Läden werden diese Bezahlfunktion in jedem Fall von Anfang an unterstützen - zumindest in den USA, wo es laut Apple auch 220 000 weitere Akzeptanzstellen geben soll.
Ältere iPhones oder iPads wird man mit Apple Pay nicht aufrüsten können – es fehlt der nötige NFC-Chip.
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Apple am Arm
Erstmals seit Jahren verwendete Apple wieder die Phrase „One more thing...“ („Eins noch..“), mit dem normalerweise Meilensteine angekündigt werden. Apples Smartwatch mit dem schlichten Namen „Apple Watch“ soll denn auch nichts weniger als den Markt der intelligenten Uhren revolutionieren.
Die Uhr soll mit einer Akkuladung einen ganzen Tag durchhalten, kommt mit einem hochauflösenden Retina-Touchscreen und kann sowohl den Puls als auch Bewegungen durch Sensoren auf der Rückseite Messen. Tippen auf dem Display quittiert die Apple Watch mit einer leichten Vibration.
Doch muss man zur Bedienung nicht zwangsweise den Touchscreen benutzen: Viele Funktionen lassen sich auch über einen seitlichen Drehknopf („Crown“) steuern. Darunter befindet sich ein zweiter Knopf. Als Betriebssystem kommt eine speziell angepasste Variante von iOS zum Einsatz.
Im Zusammenspiel mit dem iPhone
Über ein iPhone soll man auch die Siri-Spracherkennung und andere Dienste benutzen können – solange man mindestens ein iPhone 5 besitzt. Zum schnellen Antworten auf Nachrichten tippt man auf eine Auswahl von Standard-Vorlagen.
Die smarte Uhr enthält bereits Apps für Twitter und andere soziale Netzwerke, sowie Fitness-Programme und verschiedene Design-Vorlagen für das Ziffernblatt. Bis zum Marktstart werden wohl noch weitere Apps dazu kommen.
Ein wenig Zeit bleibt den Entwicklern noch: Erst im nächsten Jahr will Apple die Smartwatch zum Preis ab 349 US-Dollar (270 Euro) zunächst in den USA auf den Markt bringen. Drei Vatianten wird es von der Smartwatch geben: Mit Stahlgehäuse und -Armband, als Sportvariante im Aluminium-Gehäuse und als spezielle Apple-Edition mit 18 Karat Gold. Über die Preise für die einzelnen Modelle und wann die schlaue Uhr hierzulande erhältlich ist verliert Apple noch kein Wort.
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