Sonntag, 20. April 2014

Samsung Galaxy S5 im Test: Top-Smartphone mit Abzügen in der B-Note


Samsung Galaxy S5 im Test: Top-Smartphone mit Abzügen in der B-Note

Ende Februar hat Samsung das neue Flaggschiff der Galaxy-Reihe vorgestellt: das S5. Wir haben das neue Smartphone, das gerade auf den Markt gekommen ist, auf Herz und Nieren getestet und zeigen euch, wie es abgeschnitten hat.

Samsung Galaxy S5 im Test: Top-Smartphone mit Abzügen in der B-NoteDas Samsung Galaxy S5. (Foto: Johannes Schuba)Ein groß inszenierter Abend war es, als Samsung auf dem Mobile World Congress Ende Februar in Barcelona das Galaxy S5 vorgestellt hat. Nach vielen Gerüchten und Spekulationen um das neue Flaggschiff war endlich klar, was drin steckt und wie es aussieht. Nach einiger Zeit im Test ziehen wir ein Fazit zu Hardware, Software und vielem mehr. Kann das neue Samsung-Topmodell mit den Konkurrenten wie dem HTC One M8 mithalten? Was hat sich zum Vorgänger geändert?

Samsung Galaxy S5 im Test: Erster Eindruck, Design und Haptik

Es war ein leises Raunen zu hören, als auf dem Samsung-Unpacked-Event in Barcelona die Rückseite des Galaxy S5 zu sehen war. Natürlich hatte man auf ein hochwertiges Design gehofft, und ein bisschen war Samsung diesem Wunsch mit der neuen, gummierten Rückseite auch nachgekommen. Unmittelbar danach aber gingen unzählige Vergleiche mit der Struktur eines Pflasters durchs Netz. Auch wenn es zum S4 von vorn gesehen fast keinen Unterschied gibt, war man als teilnehmender Journalist sehr gespannt, das neue Gerät in die Hand zu nehmen.
Der erste Eindruck war durchaus positiv. Keine glänzende, glatte Rückseite mehr, sondern ein mattes Design, das Halt gibt. Der erste Eindruck der Haptik war also durchaus gut, auch wenn die Geräte natürlich mit einem Diebstahlschutz versehen waren. Leider lief auf einigen Geräten die Software nicht ruckelfrei, das allerdings hat Samsung ausgebessert, dazu jedoch später mehr.

Der erste Eindruck überzeugt und das Samsung Galaxy S5 liegt gut in der Hand. (Foto: Johannes Schuba)
Der erste Eindruck überzeugt und das Samsung Galaxy S5 liegt gut in der Hand. (Foto: Johannes Schuba)

Man konnte gespannt sein auf das Testgerät, das den ersten Eindruck der guten Haptik durchaus bestätigt. Das Gerät liegt gut in der Hand und rutscht durch die gummierte Rückseite nicht weg. Die Rückseite erinnert an die des Nexus 7 von Asus in der 2012er-Variante. Das ist designtechnisch im Gegensatz zu den Vorgängermodellen ein Fortschritt, wobei das sicherlich Geschmackssache ist und sich viele für das S5 wie immer ein Gehäuse aus Metall gewünscht hatten, wie es das HTC One M8 hat. Der Größenunterschied zum Vorgänger ist kaum spürbar und die 5,1 Zoll lassen sich auch noch relativ gut mit einer Hand bedienen.


Die Ausstattung: Das steckt im Samsung Galaxy S5

Die technischen Daten lesen sich, wie es sich für ein Gerät dieser Preisklasse gehört, wie das Who-is-Who der mobilen Welt. Ein auf 2,5 Gigahertz getakteter Snapdragon-801-Quad-Core-Prozessor, der von zwei Gigabtye Arbeitsspeicher unterstützt wird. Eine Kamera mit 16 Megapixeln Auflösung, interner Speicher von 16 oder 32 Gigabyte, erweiterbar per MicroSD-Kartenslot. Ein Akku mit 2.800 Milliamperestunden Kapazität, LTE und Full-HD-Display …
Eine kleine Besonderheit bringt das Galaxy S5 mit: Es hat auf der Unterseite einen USB-3-Port. Warum Samsung allerdings nur ein USB-2-Kabel mitliefert, das natürlich trotzdem genutzt werden kann, bleibt fraglich.
Technische Daten des Samsung Galaxy S5
Display5,1 Zoll Super-Amoled-Full-HD-Display, 1920 x 1080 Pixel, 432 ppi
ProzessorQualcomm Snapdragon 801, 2,5 GHz, Quad-Core
RAM2 GB
Interner Speicher16 oder 32 GB
MicroSD-Karten-SlotJa
Kameras16 MP Hauptkamera mit LED-Blitz, 2,1 MP Front-Kamera
KonnektivitätGSM (2G), EDGE, UMTS (3G), LTE (4G), Bluetooth 4.0, WiFi
LTEJa
Abmessungen142 x 72,5 x 8,1 mm
Gewicht145 g
Android-VersionAndroid 4.2.2 mit Touchwiz-Oberfläche
AkkuLi-ion, 2.800 mAh
UVP / Straßenpreis699 Euro (16 GB) / 650 Euro (16 GB)

Das Display: Satte Farben treffen auf störenden Rahmen

Die Farben auf dem Super-Amoled-Display, das mit Full HD auf 5,1 Zoll Größe (432 ppi) auflöst, sind kräftig, und auch beim Kippen des Geräts in verschiedene Richtungen sind keine großartigen Farbveränderungen zu sehen. Die Helligkeit des Displays ist auch für sonnige Orte recht ordentlich, außerdem halten die Einstellungen verschiedene Farbschemata zur Auswahl bereit.

Die Farben des Displays sind gut, jedoch fällt der hellere Rand rund um das Gehäuse auf. (Foto: Johannes Schuba)
Die Farben des Displays sind gut, jedoch fällt der hellere Rand rund um das Gehäuse auf. (Foto: Johannes Schuba)

Ein Kritikpunkt, den das S5 einstecken muss, ist der Rand, der sich rund um das gesamte Display zieht. Beim Betrachten der Vorderseite fällt der deutlich auf. Direkt neben dem Display ist der Rand dunkelblau, während die Farbe etwa einen Millimeter vom Gehäuserand entfernt ein ganzes Stück heller ist. Besonders fällt das bei Lichteinstrahlung auf.

Der Fingerabdrucksensor: Ein dunkles Kapitel am blauen Smartphone

Mit seinem neuen Flaggschiff ist Samsung erstmals auf den Zug der Verifizierung per Fingerabdruck aufgesprungen. Ob das einfache Entsperren des Smartphones oder das Zahlen per PayPal: Mit dem Fingerabdruck soll das beim S5 ohne Probleme möglich sein. Leider lässt sich im alltäglichen Gebrauch über den Nutzen streiten, da der Fingerabdrucksensor nur teilweise komfortabel funktioniert. Richtet man seinen Fingerabdruck wie in den Einstellungen vorgegeben bei zweihändiger Bedienung ein und zieht beim Entsperren des Geräts den Finger auch so über den Sensor, hat man in 90 Prozent der Fälle keine Probleme mit der Authentifizierung. Schwierig wird es aber mit der Einhandbedienung.
In den Einstellungen lassen sich drei Fingerabdrücke einrichten, genug also, um einen geraden für die Zweihandbedienung und einen seitlichen für die einhändige zu hinterlegen. Doch zweiteres klappt schon in den Einstellungen nur bedingt gut und wird beim normalen Entsperren des Gerätes oft zum wahren Geduldsspiel. Die Fehlermeldungen „Über alles streichen”, „Keine Übereinstimmung” oder „Über Mitte streichen” werden zum ständigen Begleiter. Hat man nach sehr vielen Versuchen den Dreh dann raus, klappt es aber auch oft genug nicht. So bleibt nach einigen entnervten Versuchen, das Gerät zu entsperren, doch nur, es in der linken Hand zu halten, um es mit dem rechten Daumen zu entsperren. Natürlich ist es auch immer möglich, ein alternatives Passwort einzugeben, wobei man ja eigentlich den Komfort des Fingerabdrucks nutzen will.

Der Fingerabdrucksensor hat teils seine Probleme, bei zweihändiger Bedienung hat man jedoch meist Erfolg beim Entsperren. (Foto: Johannes Schuba)
Der Fingerabdrucksensor hat teils seine Probleme, bei zweihändiger Bedienung hat man jedoch meist Erfolg beim Entsperren. (Foto: Johannes Schuba)

An dieser Stelle muss ein Vergleich zum iPhone 5s gestattet sein, das das Rennen um den Fingerabdruck haushoch gewinnt. Das Smartphone per einfachem Druck mit dem Daumen auf den Home-Button zu entsperren ist da viel komfortabler, als es beim Galaxy S5 mehrere Male zu probieren, bis man leicht angenervt auf Zweihandbedienung oder das alternative Passwort setzt, das nach einigen nicht erfolgreichen Versuchen so oder so eingegeben werden muss.
Schade, dass das neue Samsung-Flaggschiff gerade beim Fingerabdrucksensor einiges an Potenzial liegen lässt.

Rückseite: Griffiger aber nicht so hochwertig wie gewünscht

Dreht man das Gerät um, gibt es einen kleinen Moment des Erstaunens, bei dem der größte Design-Unterschied zum Vorgänger deutlich wird: Die Rückseite ist eine andere. Anders als beim S3 und dem S4 hat das S5 ein Backcover mit matter, leicht gummierter und gepunkteter Struktur. Musste bei den Vorgängern die Rückseite zu Recht harte Kritik einstecken, geht Samsung mit dem S5 in die richtige Richtung. Auch wenn man sich bei dieser Preisklasse wertigeres Material wünscht, liegt das S5 mit der gummierten Rückseite gut in der Hand und rutscht nicht so leicht weg. Das abnehmbare Backcover ist sehr flexibel, kaum zu zerbrechen und schließt bündig mit dem Gehäuse ab. Wie bei vielen anderen Samsung-Smartphones auch, gibt es ein sehr ungesund wirkendes Geräusch beim Festdrücken des Covers, kaputt gehen tut dabei allerdings nichts.

Die Rückseite ist der optisch größte Unterschied zum Vorgänger, oft jedoch fallen die Lautsprecher in der Hand auf. (Foto: Johannes Schuba)
Die Rückseite ist der optisch größte Unterschied zum Vorgänger, oft jedoch fallen die Lautsprecher in der Hand auf. (Foto: Johannes Schuba)

Relativ oft fallen einem bei der Bedienung des S5 jedoch die markanten Schlitze für die Lautsprecher auf. Vor allem bei der Nutzung mit der linken Hand hat der Nutzer oft das Gefühl, eine defekte Stelle zu erwischen, da der in der Mitte durchgängige Streifen der Rückseite leicht erhöht ist. Das ist aber natürlich, wie bei vielen anderen Kleinigkeiten an diesem Gerät, meckern auf hohem Niveau. Dafür bringt der Lautsprecher einen soliden Sound.

Kamera: Klasse im Hellen, Durchschnitt bei Dunkelheit

16 Megapixel Auflösung, 4K-Videos und ein sehr schneller Autofokus. So lesen sich die technischen Daten der Kamera des Galaxy S5. Softwareseitig bietet die Kamera-App dem Nutzer auch einige Einstellungen und Modi an. Ob es um einfache Dinge wie das Regulieren des LED-Blitzes oder anspruchsvollere wie die Einstellung der Messmodi für die automatische Fokuswahl geht. Auch verschiedene Modi lassen sich wie üblich wählen. Ob es ein „schönes Portrait” oder doch eine gleichzeitige Aufnahme beider Kameras sein soll. Das Menü an der oberen Seite kann der Nutzer kinderleicht anpassen, um so schnell an seine oft genutzten Funktionen zu gelangen.

Bei guten Lichtverhältnissen gelingen Fotos mit dem Galaxy S5 sehr gut. (Foto: Johannes Schuba)
Bei guten Lichtverhältnissen gelingen Fotos mit dem Galaxy S5 sehr gut. (Foto: Johannes Schuba)

Leider ist es auch beim S5 so wie bei vielen anderen Smartphone-Kameras: Im Hellen kann die Qualität überzeugen, in dunkleren Umgebungen braucht es schon etwas mehr Geschick, will man ohne Blitz fotografieren. Auch wenn der Automatikmodus im Dunkeln mehre Aufnahmen macht und sie dann zum besten Ergebnis zusammenstellt, wird das Ergebnis leider sehr rauschig.


Die Front-Kamera eignet sich mit ihren 2,1 Megapixeln für ein durchschnittliches Selfie.

Herzfrequenzsensor: Nichts Halbes und nichts Ganzes

Neben dem LED-Blitz der Hauptkamera auf der Rückseite versteckt sich ein weiteres Feature des Galaxy S5: der Herzfrequenzsensor. Mit einer roten Leuchte wird dabei die Herzfrequenz gemessen und in der S-Health-App angezeigt. Ob den Angaben davon jedoch vertraut werden kann, ist nicht klar zu sagen. Misst man den Puls auch gleichzeitig mit der Gear Fit, unterscheiden sich die Ergebnisse teils um 20 Schläge pro Minute. Beim Galaxy S5 erscheint der Wert oft etwas hoch auszufallen, da bei keinerlei Anstrengung im Test teils über 100 Schläge pro Minute angezeigt wurden.
Abgesehen von den teils fehlerhaften Werten muss man sich beim Test doch fragen, warum das S5 solch einen Sensor mitbringt. Genutzt wurde er von mir im Grunde nur, um zu demonstrieren, dass das Gerät ihn hat und dass er grundsätzlich funktioniert. Im Alltag jedoch habe ich ihn nie genutzt. Die Meisten dürften sich für diesen Zweck andere Geräte wie die Gear Fit oder andere Fitness-Tracker kaufen, um ihre Gesundheit näher unter die Lupe zu nehmen. Zwar lassen sich mit der S-Health-App auch andere Gesundheitsfaktoren betrachten und ein Schrittzähler nutzen, letztendlich aber haben auch diese Funktionen im Alltag kaum einen Nutzen. Das kommt sicherlich auf den Nutzer an, doch der Sport- und Gesundheitsinteressierte wird sich, wie schon erwähnt, sicherlich eigene Geräte zum Tracking kaufen.

Wasserabweisend: Endlich unter der Dusche mit dem Galaxy-Flaggschiff arbeiten

Der Traum des Workaholics wird wahr: Endlich kann er schon bei der morgendlichen Dusche mit der Arbeit beginnen. Haare waschen und schon dem Kollegen auf die wichtige Mail von vergangener Nacht antworten. Im Ernst: Was auf den ersten Blick unnötig scheint, möchte man nach vielen Tagen des Gebrauchs nicht mehr missen. Das Galaxy S5 ist wasser- und staubabweisend und im Laufe des Gebrauchs gewöhnt man sich daran. Beim Rasieren passiert nichts, wenn einem das Gerät aus der Hand ins mit Wasser gefüllte Waschbecken fällt, vorausgesetzt, alle Abdeckungen sind ordnungsgemäß geschlossen.

Kein Problem: Das Galaxy S5 geht ohne Probleme eine Runde baden. (Foto: Johannes Schuba)
Kein Problem: Das Galaxy S5 geht ohne Probleme eine Runde baden. (Foto: Johannes Schuba)

Wo man bei anderen Smartphones besonders in wasser- und staublastigen Situationen vorsichtig ist, muss man sich beim Galaxy S5 nicht wirklich Gedanken machen. Was eigentlich eher ein „Nice-to-Have” beim Smartphone ist, wird zum gewohnten, fast geliebten Feature. Klein, aber fein. Leider ist mir mein Galaxy S5 eben beim Testen unters Sofa gerutscht. Total vollgestaubt. Egal, ich wasche es mal fix ab.

Samsung Galaxy S5: Power und Performance

MWC 2014, die große Vorstellung ist vorbei. Viele vorab bekannte Informationen haben sich bewahrheitet, trotzdem ist man als in der Menge sitzender Journalist gespannt auf das neue Smartphone-Flaggschiff. Ein Snapdragon 801, getaktet auf 2,5 Gigahertz, eine Adreno-330-Grafikeinheit und zwei Gigabyte Arbeitsspeicher sollten das neue Galaxy-Smartphone mit genügend Power und einer Top-Performance versorgen. Zumindest auf den ersten Blick aber macht sich ein wenig Enttäuschung breit. Die Geräte zum Testen zeigen Wackler bei den ersten Gehversuchen.
Umso spannender der Moment des Auspackens des Testgeräts: Es läuft flüssig. Auch nach mehreren Tagen und sehr vielen installierten und genutzten Apps lässt sich das S5 nur äußerst selten einen Moment der Anstrengung anmerken. Egal, ob anspruchsvolles Spiel oder Social-Media-Apps wie Twitter, Facebook und Instagram. Für ein Gerät dieser Preisklasse erfüllt das Galaxy S5 also die Erwartungen in vollem Umfang, wie es auf Schulzeugnissen oft steht.

Der Akku des Samsung Galaxy S5 im Alltagsgebrauch

Viel hilft viel. Nicht immer ist das in Verbindung mit leistungsstarker Hardware und der Akkulaufzeit von Smartphones der Fall. Der Akku des S5, der übrigens wechselbar ist, bringt eine solide Leistung. Bei normaler Nutzung im Büroalltag lechzt das Smartphone erst nach zwei Tagen nach Strom. Ist man viel unterwegs, nutzt das mobile Internet, um alle möglichen Kanäle zu checken und zu befeuern, muss das Flaggschiff nach anderthalb Tagen an die Steckdose. Natürlich bekommt man es auch an einem Tag leer, dann müssen allerdings leistungshungrige Spiele und einige mobile Daten mit von der Partie sein.

Bei normaler Beanspruchung kommt man mit dem Akku gut über etwa 1,5 Tage. (Screenshot: Galaxy S5)
Bei normaler Beanspruchung kommt man mit dem Akku gut über etwa 1,5 Tage. (Screenshot: Galaxy S5)

Ein bei der Vorstellung groß angepriesenes Feature ist der Ultra-Energiesparmodus. Der Modus, der neben dem normalen Energiesparmodus genutzt werden kann, nimmt dem Display die Sättigung und stellt es auf schwarz/weiß um. Dadurch sollen bei 15 Prozent verbliebener Akkuladung noch zwei Tage an Akkulaufzeit drin sein. Auch werden nur die wichtigsten Funktionen am Leben gehalten. Das Smartphone erinnert dann ein wenig an alte Feature-Phones, allerdings mit Internet-Zugang.
Erstaunlich ist, wie wenig Strom das Galaxy S5 im Standby verbraucht, wenn nicht übermäßig viele Benachrichtigungen eintreffen. Über eine Nacht verliert das Flaggschiff gut und gerne nur fünf Prozent der Akkuladung. Aber auch im Büroalltag, wenn Mails und Co. auf dem Rechner bearbeitet werden und das Smartphone oft nur in den Pausen genutzt wird, geht man am Ende eines langen Bürotags mit etwa 75 bis 80 Prozent Akkuladung in den Feierabend, wenn man das Gerät über Nacht geladen hat.

Software: Verbesserungen im Detail

Beim Thema Software setzt Samsung auf die aktuellste Android-Version 4.4.2 mit seiner eigenen Oberfläche Touchwiz. Das Design ist wie immer Geschmacksache, wobei sich das von Touchwiz über die letzten Versionen deutlich verbessert hat. Insgesamt wünscht man sich allerdings eine weitere Entschlackung der Oberfläche, da an einigen Stellen die Übersicht leicht verloren geht.
In der Benachrichtigungsleiste finden sich fast frei konfigurierbare Schnelleinstellungen und eine Einstellungsmöglichkeit für die Helligkeit des Displays. Praktisch dabei: Aktiviert der Nutzer die automatische Helligkeit, kann die noch generell heller oder dunkler gestellt werden. Ist mir das Display bei aktivierter automatischer Helligkeit also meist zu dunkel, kann direkt in der Benachrichtigungsleiste die automatische Helligkeit auf Dauer angepasst werden.

Der Modus für die Einhandbedienung hilft, das Smartphone mit nur einer Hand zu bedienen. (Screenshot: Galaxy S5)
Der Modus für die Einhandbedienung hilft, das Smartphone mit nur einer Hand zu bedienen. (Screenshot: Galaxy S5)

In den Einstellungen lässt sich außerdem ein einhändiger Modus aktivieren. Er sorgt dafür, dass nach der angegebenen Geste der Bildschirminhalt frei auf eine Größe skaliert werden kann, die mit einer Hand bedienbar ist. Kennen tut man das beispielsweise schon von aktuellen LG-Geräten.
Nach dem ersten Hochfahren sind schon einige Anwendungen vorinstalliert. Die reichen von Standards wie der Galerie für Fotos oder den Google-Apps bis zu den Samsung-Apps wie S Health und ChatOn oder Apps wie pizza.de und cewe smartphoto. Auf dem linken Homescreen befindet sich außerdem „My Magazine”. Hier kann sich der Nutzer ein Magazin mit eigenen Themen zusammenstellen. Dahinter steckt die für diesen Bereich bekannte App Flipboard.
Eine praktische Kleinigkeit, die sich in den Einstellungen versteckt, ist die sogenannte Toolbox. Aktiviert man sie, ist auf dem Bildschirm immer ein kleiner Punkt zu sehen, der es ermöglicht, schnell auf die vom Nutzer bevorzugten Apps zuzugreifen. In den Einstellungen fallen zwei weitere praktische Optionen auf: Die Datenverbindungen per WLAN und über das Datennetz lassen sich verbinden, um einen schnelleren Download zu ermöglichen und das S5 kann automatisch zwischen mobiler Datenverbindung und dem WLAN wechseln, um eine konstante Datenverbindung zu ermöglichen.

Usability oder: Warum nicht jeder Nutzer bei den Einstellungen für Hörgeschädigte nach dem Babyfon sucht

Da habe ich doch im Netz gelesen, dass das Galaxy S5 in Verbindung mit einer Gear-Smartwatch als Babyfon genutzt werden kann. App-Drawer aufgerufen, keine Spur. Weitergelesen. Ah, in den Einstellungen, okay! Keine Spur. Ich suche. Ich finde nichts. Einstellungen zu. Weitergelesen. Einstellungen wieder geöffnet, auf Eingabehilfe und Hörbehinderung geklickt und das Babyfon gefunden. Das war eine schwere Geburt. Immerhin hat das Babyfon in einem Test funktioniert, gute Usability sieht allerdings anders aus.
Ebenso störend: Das als linker Homescreen festgelegte „My Magazine”. Das erwischt man sehr oft aus Versehen und benötigt immer einen Moment zu lang, um wieder zum normalen Homescreen zu gelangen. My Magazine lässt sich allerdings mit ein bisschen Geschick komplett deaktivieren.
Ansonsten gibt es aber auch viele positiv zu nennende Usability-Punkte. Die Einstellungen lassen sich verschieden darstellen, für jeden Geschmack etwas dabei. Außerdem praktisch: die vielen Optionen in der Eingabehilfe für Seh- oder Hörbehinderte.

Wen du dann wirklich mal telefonieren willst …

… ist die Qualität des Mikrofons und der Ohrmuschel wirklich gut. Das Gegenüber ist klar zu verstehen und versteht den mit dem Galaxy S5 Telefonierenden klar und deutlich.

Samsung Galaxy S5: Das Fazit

Samsung hat es mit dem Galaxy S5 wieder geschafft, ein Top-Gerät auf den Markt zu bringen. Das Smartphone kann in puncto Leistung und Performance überzeugen und gibt keine größeren Ruckler von sich. Die Software läuft flüssig, muss sich allerdings den Schuh anziehen, dass sie manchmal etwas komplizierter ist als nötig. Einige Einstellungen wie das Aktivieren des Babyfons würde man an anderer Stelle suchen.
Die Haptik ist endlich besser als bei den Vorgängern, wobei man sich als Käufer mehr hochwertige Materialien wünschen würde. Letztendlich besteht das Gehäuse des S5 halt doch aus Kunststoff. Das Gerät aber liegt besser in der Hand. Die Akkulaufzeit ist gut, besser geht es aber natürlich immer. Für den normalen Gebrauch allerdings sollte der Durchschnittsnutzer damit über den Tag kommen.
Positiv fällt das gute Display auf. Die Farben sind satt und auch die Blickwinkel können überzeugen. Die Kamera weist leider die typischen Smartphone-Kamera-Probleme auf. Im Hellen werden die Fotos gut, sobald es jedoch dämmert oder dunkel ist, lässt die Qualität schnell nach.

Grundsätzlich kann das Samsung Galaxy S5 im Test überzeugen, hat jedoch kleine Makel. (Foto: Johannes Schuba)
Grundsätzlich kann das Samsung Galaxy S5 im Test überzeugen, hat jedoch kleine Makel. (Foto: Johannes Schuba)

Fraglich bleibt allerdings der Herzfrequenzsensor. Im Alltag nutzt man ihn nicht wirklich und für die Zielgruppe, die Sportlichen, kommt eher ein richtiges Fitness-Gadget in Frage. Auch der Fingerabdrucksensor muss Kritik ernten. Auch wenn er schon geknackt wurde, bleibt die Frage des Komforts. Die seitliche Bedienung funktioniert nur selten, zum Entsperren mit dem dem Fingerabdruck sollte das Gerät zweihändig bedient werden.
Seit dem 11. April ist das Samsung Galaxy S5 im Handel erhältlich, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 699 Euro. Das neue Smartphone-Flaggschiff hat einige Schwachstellen des Vorgängers korrigiert, allerdings nach wie vor kleinere Kritikpunkte einzustecken. Insgesamt aber ein gelungenes Smartphone aus dem Hause Samsung, für das man nach einiger Testzeit eine Kaufempfehlung aussprechen kann, wenn man ein Oberklasse-Gerät mit kleinen Mankos erwerben will.

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