Samsung Galaxy S5 im Test – Ergebnisse aus dem Labor
Pünktlich zum Verkaufsstart muss das Android-Superphone im Test zeigen, was es draufhat. Ist das Samsung Galaxy S5 das beste Smartphone?
Seit dem 11. April steht das Galaxy S5 zum Verkauf bereit. Wie fühlt es sich an? Funktioniert der Fingerabdruckscanner so gut wie beim iPhone 5S? Was taugt die Kamera? Ist das Smartphone wirklich wasserdicht, der Bildschirm auch im Sonnenschein ablesbar? Der Labortest zeigt, ob das S5 besser als der Vorgänger Galaxy S4 und damit die neue Nummer 1 in derBestenliste ist.Gehäuse und Design
Legt man S4 und S5 nicht gerade direkt nebeneinander, sind sie von vorn kaum zu unterscheiden: ein brillanter großer Bildschirm, eingerahmt von einer silbernen Kante und einem dunklen Gehäuserahmen – alles aus Kunststoff. Hinten sieht man den Unterschied deutlicher: Der Akkudeckel ist beim S5 strukturiert und gummiert. Er ist griffiger als beim Vorgänger. Die Rückseite gibt es in Schwarz, Weiß, Metallic-Blau und Gold. Wer will, tauscht sie gegen ein Klappcover aus – Samsung offeriert Varianten mit diversen Mustern. Anders als etwa beim iPhoneist der Akku des S5 mit wenigen Handgriffen austauschbar.
Samsung Galaxy S5 im Detail
Video zum Thema
Verbessertes Display
Das Display legt von fünf (S4) auf 5,1 Zoll zu. Das AMOLED-Display erstrahlt weiterhin in scharfer Full-HD-Auflösung (1920x1080 Pixel), doch der Bildschirm ist besser als beim S4: Er ist heller (437 zu 332 cd/m²), gibt Farben sehr exakt wieder und hat einen extrem guten Kontrast von 1.794:1 (S4: 744:1). Das „Next Generation Full HD Adaptive Display“ im S5 passt Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur den jeweiligen Bedingungen perfekt an. Tatsächlich sind vor allem beim Betrachten von Fotos auf dem Display des Galaxy S5 mehr Details und Kontraste zu erkennen – in gleißendem Sonnenlicht sieht man zwar nicht allzu viele Details, aber das ist bei fast allen Smartphones ähnlich.
» Jetzt Samsung Galaxy S5 für 179 Euro und Top-Tarif sichern
Schlechtwetter-Gehäuse
Das S5 ist rund 1,5 Millimeter gewachsen, bleibt einigermaßen handlich – kein Vergleich mit dem deutlichen größeren Galaxy Note 3 (5,7 Zoll zu 5,1). Die Maße des S5: 142x72,5x8,1 Millimeter, bei einem Gewicht von 145 Gramm. Das S5 ist staub- und wasserdicht nach IP67 – zumindest, wenn man den Gehäusedeckel richtig aufsetzt und die Klappe vor der USB-Schnittstelle schließt.Kamera
Laut Samsung hat das S5 „die beste Kamera aller Smartphones“. Die Auflösung im Datenblatt wächst von 13 Megapixel beim S4 auf 16 Megapixel. Das Labor ermittelt ein anderes Ergebnis: Während beim S4 am Ende 11,4 Megapixel auf dem Zettel standen, kommt das S5 trotz höherer Herstellerangabe nur auf magere 6,7 Megapixel. Die Note im strengen Foto-Sichttest verschlechtert sich von 3,50 auf 3,90. Auch beim Tempo fürs Auslösen und Speichern schlug sich das S4 besser. Insgesamt ist die Kamera des S5 zwar gut, aber eine Verbesserung bleibt aus. Dabei verspricht Samsung, dass der Autofokus mit 0,3 Sekunden rund dreimal so schnell sein soll wie beim Vorgänger S4. Als Mittel gegen zu dunkle Gegenlichtaufnahmen hat Samsung für HDR-Aufnahmen einen speziellen Chip verbaut. Wie beim iPhone lässt sich der Schärfefokus durch Tippen auf den entsprechenden Bildausschnitt einfach verlagern.
Fingerabdruck
Apple hat es vorgemacht, jetzt hat auch Samsung einen Fingerabdrucksensor integriert. Die Erkennung funktionierte im Praxistest recht gut. Der Fingerabdrucksensor ist unauffällig in der Hometaste auf der Frontseite eingebaut. Die Handhabung ist simpel: Man muss den Finger nur über die Taste ziehen – zur Einrichtung acht Mal. Anschließend lassen sich auch PayPal-Einkäufe per Fingerabdruck freigeben, Fotos, Filme und eigene Dateien im Privat-Modus vor neugierigen Blicken verbergen. Natürlich hat COMPUTER BILD versucht, den Fingerabdrucksensor auszutricksen, was auch gelang, obwohl sich das S5 etwas störrischer gab als das iPhone 5S.
Funknetzwerke
Das Galaxy S5 holt viel aus dem WLAN-ac-Standard heraus: Dank zweifacher Antennen (2x2) lässt sich das WLAN-ac-Tempo potenziell verdoppeln, sofern man einen passenden Router hat. Der schnelle LTE-Mobilfunk und DSL lassen sich im „Download Booster“ kombinieren. Die Sende- und Empfangsleistung verbesserte sich im Vergleich zum S4. Die Strahlenbelastung ist niedrig.
Sehr hohes Arbeitstempo
Im S5 läuft nicht der erwartete neue Achtkern-Prozessor von Exynos, sondern der bekannte Snapdragon 800 mit vier Kernen. In Kombination mit dem aktuellen Android 4.4.2 ließen sich Menüs und Apps sehr flüssig bedienen. Beim Benchmark-Programm AnTuTu wies sich das Serien-Testgerät als SM-G900F aus und erreichte 35.435 Punkte – ähnlich viel wie das Galaxy Note 3. Der Arbeitsspeicher umfasst 1.856 Megabyte, als freien internen Speicher des 16-Gigabyte-Modells zeigte das Testprogramm CPU-Z ohne installierte Apps 10,72 GB an. Alternativ soll es auch ein Modell mit 32 GB geben. Den flotten Grafikchip Adreno 330 findet man ebenfalls im Galaxy Note 3. In Kombination aus Messwerten und Benchmarks stand am Ende die hervorragende Note 1,18 für das Arbeitstempo. Somit ist das S5 schneller als das fixe iPhone 5S (1,21) und der Vorgänger S4 (1,28).
Fitness
Die mit dem S4 eingeführte App S-Health liegt jetzt in Version 3.0 vor – sie dient als Schrittzähler und als persönlicher Trainer. Wenn man den Finger auf die Blitzleuchte legt, ermittelt die App den Puls. Wie Samsungs neue Gear-Uhren oder das Fitness-Arband Gear Fit ist S-Health durch Zusatz-Apps erweiterbar.
» Test: Die besten Smartphones
Solider Akku
Laut Samsung soll der Akku im S5 bis zu 20 Prozent länger durchhalten als beim S4. Insgesamt verbesserte sich die Ausdauer-Note zwar von 3,52 auf 2,93, aber im praxisnahen Anwendungsmix von COMPUTER BILD hielt das S5 nicht länger durch als das S4. Elf Stunden sind aber ein ordentlicher Wert. Für Notfälle gibt es einen extremen Stromsparmodus, der die Funktionen im Handy aufs Allernötigste reduziert und den Bildschirm mit optimiertem Grauwert darstellt.
Menüstruktur
Die Kombination aus Android und Samsung-Zusatz-Software erweist sich bisher als enorm leistungsfähig – sorgte aber oft für so viele Optionen, dass sich ungeübte Anwender in den Weiten der Menüstruktur verlieren. Beim S5 hat Samsung die Oberfläche zumindest grafisch etwas überholt. Die Programm- und Funktionssymbole sind schlichter gestaltet. Da im Einstellungsmenü jetzt jede Funktion ein eigenes buntes Icon erhält, sieht das Ganze zwar hübscher aus, nimmt aber mehr Platz ein – und die Logik hinter der Anordnung der Einstellungen ist noch schwerer zu erkennen.
» Frisch von der Messe: Die wichtigsten neuen Smartphones und Tablets
Wer sollte auf das
S5 umsteigen?
Wer ein Galaxy S4 besitzt, findet im S5 keinen triftigen Grund zum Umstieg, denn langsam ist auch das S4 nicht und Infrarot-TV-Fernbedienung und Schrittzähler hat es auch. Fingerabdrucksensor, Pulsmesser und ein wasserdichtes Gehäuse allein reichen wohl den wenigsten als Argumente für einen Neukauf. Besitzer eines Galaxy S3 werden beim Umstieg vom flotten Arbeitstempo, der scharfen Kamera und dem schlankeren Gehäuse begeistert sein – auch wenn das S3 noch längst nicht zum alten Eisen gehört.
Fazit: Samsung Galaxy S5
Das Samsung Galaxy S5 ist eine konsequente Weiterentwicklung des Galaxy S4. Wirkliche Innovationen bietet es nicht, aber es kann vieles besser. Das Display ist heller und kontrastreicher, das Tempo noch mal schneller. Es ist wasserdicht und eignet sich mit den Fitness-Funktionen und dem Pulsmesser daher auch für Trainingseinheiten im Regen. Der Fingerabdrucksensor vereinfacht die Entsperrung. Mit dem Technikmix erfüllt Samsung die hohen Erwartungen und erklimmt
Wenn Sie eine hochwertige Hülle für Samsung S5 Möchten, schauen hier mal.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen